Die Jahreszeit für beides - und weil wir uns nicht entscheiden wollen, packen wir Ski und Kletterzeug ein. Grober Plan: Klettern in Arco, sowohl als auch im Aostatal...
In Arco geht's noch gemütlich zu und wir gehen es ebenso an: Zum Angewöhnen was Kürzeres am Pezol, dann eine lange Kombination an der Cima Capi.
Am Mittwoch ist das Wetter schlechter, wir bauen gerade noch im Trockenen das Zelt ab, gefrühstückt wird dann schon im Aufenthaltsraum. Und weiter geht's nach Mombarone. Einmal klettern, dann die erste Skitour hier. Es ..
...ist besonders reizvoll, direkt von Quincinetto hinauf zu fahren nach Scalaro, wo wir schon oft unwissend und anfangs uninteressiert herauf geschaut haben, wo wir schließlich letzten Herbst erstmals zum Klettern waren. Eine abwechslungsreiche Route bringt uns auf die Cima Bonze, überraschend kommen etliche Leute nach, und nach rascher Abfahrt sind wir zu Mittag schon wieder beim Zelt.
Am Samstag brauchen wir nicht ganz so früh aufzustehen, wir gehen "nur" in die Nähe klettern. 17 Seillängen werden es bei Albard, wenn man 2 Touren zusammen hängt, und dementsprechend durstig sind wir dann. Gut, dass der "Conad" genug Bier hat:))
Am späten Nachmittag kommt der Nachbar-Bauer an den Zaun und schenkt uns eine Flasche offensichtlich eigenen Rotwein. Ist doch sehr nett, nicht?!
Sonntag ist es schon wieder und wir ziehen weiter. Eine hübsche Kletterei auf der Anfahrt, die "Via Antica" bei Albard, eine erstrangige Genusstour, und schon landen wir am Anfang des Cogne-Tales. Herunten ist Frühling, 16km weiter und 700 m höher fast noch Winter.
Nord- oder südseitig ist die Frage, und wir entscheiden uns, weil es noch einmal sehr warm werden soll, für Ersteres. Doch wie so manches Mal kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Der Schnee durchnässt, bald steiles Gelände in Richtung P. Fenilia und auch recht aper. Was in jungen Jahren viel schwerer gefallen wäre - rasch entscheiden wir uns für die Genussvariante: Runter in den Ort, Frühstück in der Bar. Dann ist Zeit genug zum Auskundschaften.
Wir finden schließlich heraus, dass nur wenige Kilometer entfernt im Valnontey mehr Schnee ist. So schultern wir am nächsten Tag die Skier und stapfen Richtung Vittorio Sella-Hütte. Viele, vor allem jüngere Männer überholen uns mit leichtestem Gepäck. Je höher wir kommen, desto stärker wird der Sturm. Bald sehen wir da und dort die ersten Tourengeher wieder abfahren und auch wir beschließen unsere Erkundungstour auf knapp 3000m auf einem unbenannten Mugel.
Fast 2 Stunden schlurfen wir am Folgetag ins Valnontey, Neuschnee gibt's und grimmig kalt ist's geworden. Ein Track und verblasene alte Spuren weisen uns den Weg. Wegen der Bedingungen sind wir sehr skeptisch, ob wir überhaupt wo hinauf kommen. Doch trotz leichtem Schneefall zwischendurch und herumziehendem Nebel stehen wir schließlich auf dem geplanten Colle Coupe Money. Mit Respektsabstand vor einer grausigen Wechte fellen wir bibbernd vor Kälte ab und können eine leidlich gute Abfahrt - dank der zarten Neuschneeauflage - über mehr als 1500 Hm genießen.
Italienisch sollte man können: wir interpretieren die Verlautbarung an der Tür des Restaurants falsch - und kochen daher selbst: Spaghetti aglio e olio. Und stellen eine Stunde später fest, dass natürlich einige Gäste im Albergo verköstigt werden:))
Nun aber genug von der Kälte, gehen wir wieder klettern. Soo viele unbekannte Genusstouren bieten sich an: Spät stehen wir auf, weil es gar so kalt ist. Dann suchen wir länger - wussten wir es doch, dass Gianni Lanzas Zustiegsbeschreibungen nicht immer ganz stimmen, er z.B. lechts mit rinks velwechsert - den Einstieg der schönen Route nahe dem malerischen Ivery mit Namen Ruella. Und klettern sie endlich, gut dass die Sonne kommt, voll Genuss.
Noch einmal klettern wir hier, allein der starke Wind dämpft die Freude ein wenig im "Gatto Nando". Und schon ist der "Urlaub" herum, eine letzte kurze Kletterei in der Sonne in Airale und es geht noch am selben Tag heimwärts🌞
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Tine (Montag, 22 April 2024 20:53)
Immer spannend Eure unterschiedlichen Erlebnisse zu lesen. Wieder habt Ihr fleißig erkundet, entdeckt und Entscheidungen getroffen. Schön, dass Ihr wieder gut zurück seid, wenn auch nicht für lange.