Gib ihnen noch 2 südlichere Wochen...

Herbsttag 

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.

Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,

und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein,

gib ihnen noch zwei südlichere Tage ...

(R. M. Rilke)

Für uns sind es nach einem großen, erfüllten Sommer noch zwei südlichere Wochen, die wir in vollen Zügen auskosten dürfen. 

Zunächst reisen wir nach Arco, wo für uns doch ein bisserl überraschend beide Campings voll sind. So weichen wir zum von den Radreisen bekannten Agricampeggio in Loppio aus, wo wir ein wunderschönes Platzerl mitten in den Obstgärten bewohnen. Von hier aus haben wir es halt geringfügig weiter zu vielen für uns neuen Touren. Sei es am Pezol - hier gefällt uns "Ciao Rita" besonders - oder an den Coste d'Anglone, die "Lumaca" am Baone oder als Geburtstagstour "Il disertore + Anima Senziente" an der Cima Nodice - wir erleben traumhafte Spätsommertage. Die Früchte sind voll: An allen Orten wird der Wein geerntet. 

Und wir fahren weiter nach Westen, ins Aostatal. 

Oft waren wir schon hier, hauptsächlich durch den Känel-Führer verlockt zum Paretone und nach Albard. Dass es hier noch viel mehr gibt, konnten wir nur ahnen. Und der Zufall führt uns knapp vor dem Wegfahren auf die Seite von Gianni Lanza aus Biella: https://www.vielunghevalledaosta.com/

Da gibt es ja Routenvorschläge für viele Wochen. Wir picken uns acht für uns schaffbare heraus, eine schöner als die andere, und kommen so in ganz neue Gebiete.  Meist sind wir allein, oft am Nachmittag zum Kaffee zurück. In den ersten Tagen ist gar das Schwimmbad auf dem Camping noch gut bevölkert, dann aber werden "die Winde auf den Fluren losgelassen" und unsere Korsikaträume durch die gar zu unsichere Wetterprognose zerstreut. 

Nur erfüllt und dankbar kehren wir mit 14 fast durchwegs neuen Touren heim.