Im Westen bei Kartitsch heißt es Tiroler Gailtal, der Fluss ist der Gailbach. Östlich von Kötschach-Mauthen heißt es Gailtal. Nördlich unseres Urlaubsortes sind die Gailtaler Alpen. Ganz in der Nähe gibt es die Orte Niedergail und Obergail, der Fluß tief im Graben hier heißt ebenfalls "Gail". Nur das Tal zwischen Kartitscher Sattel und Kötschach mit den Hauptorten Liesing und St. Lorenzen nennt sich sonderbarerweise Lesachtal.
Aber wenigstens die vielen Touren sind sehr, sehr gail...
Nach gar nicht allzu früher Abfahrt steigen wir zunächst mit 999 anderen Tourengeherinnen auf den Zehnernock. Das Wetter ist fein, Schnee gibts genug. Und zum Kaffee am Nachmittag beziehen wir schon das heimelige Quartier in St. Lorenzen.
Die Entscheidung, am folgenden Tag auf den Lumkofel zu gehen, entpuppt sich als falsch: Die Sonne strahlt zwar und wir sind allein, aber zunächst ist die Forststraße - wieder einmal - allzu gut geräumt, dann ist der Schnee vom Schlechtesten, was man sich vorstellen kann. In der Steilflanke herrscht Bruchharsch der übelsten Sorte vor!
Das Wetter bleibt zwar eine Woche schön bis strahlend, für drei Tage bläst aber dann überaus heftiger Sturm. Ohnedies sehr vorsichtig weiche ich schon bei der Abfahrt vom Schwalbenkofel den vielen freigewehten Steinen und dem argen Sturm ein wenig zu weit ins Lee aus und schon passierts: Ein Riss, ein leiser Knall und ein lauter Schrei hinter mir - schon fahre ich inmitten ordentlich großer Schollen hinunter. Ich sehe die Verflachung, denke noch, dem Brett fahr ich doch davon, aber tatsächlich habe ich keine Chance dazu. Ich werde nicht einmal ein bisschen verschüttet und brauche nur aufzustehen, um zu fotografieren, wobei ich sehe: So klein war das Ding dann doch nicht...
Weitere Ziele in diesen Tagen sind der Reslerknollen, wo der Sturm nur ganz oben stört, das Runseck mit sehr vielen Gleichgesinnten und der Stollen, auf den wir uns unter Berücksichtigung aller Fakten bei Stufe 3 doch nicht ganz trauen und rechtzeitig umkehren.
Endlich hat der Wettergott ein Einsehen und wir erleben die letzten beiden Tage bei Windstille. Die Kälte des Morgens ist jeweils schnell vergessen, wenn wir in der Sonne auf dem Gipfel des Gamskofels oder der Öfenspitze jausnen können. Und letztere bietet uns zur Versöhnung auch die allerbeste Pulverschneeabfahrt der ganzen Woche. So solls sein.
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Tine (Dienstag, 07 Februar 2023 21:43)
Die Hasen sind nicht aufzuhalten. Wie toll, was Ihr alles erlebt! Nur so weiter!