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Ein Monat in den Bergen

 

 

Nur ein Monat - dann müssen wir für Gertis Maturatreffen zurück sein!

Gleich bei der Anreise führen uns die beiden Enkelkinder auf die Latschur, dann folgen tolle Tage in und um Matrei. Weiter geht's in die Adamello-Presanellagruppe und dann zu zweit nach Frankreich ins Oisans und nach Italien.

Aber der Sommer ist ja noch nicht zu Ende...

 

 

Zum Eingehen bekommen wir von Rü knapp vor dem Wegfahren noch Topos von zwei brandaktuellen Kreationen im Grazer Bergland. Wir klettern gleich noch den "Graser Bergland Express", der durchaus originell - mit steilem Abseilen dazwischen - im Bereich links des Winnetouweges gesucht wurde. Mir gefällt's außerordentlich, Gerti nicht so. Danke für die schöne Tour!

Und schließlich: Die Anfahrt nach Matrei ist doch so kurz, dass wir den Tag nützen wollen. So führen uns der neunjährige Simon und die zwölfjährige Sara von der Lindner Alm auf "ihren" Hausberg, die Latschur. Das Wetter ist regnerisch, die Stimmung sonnig. Die vielen Eierschwammerln, die die Damen sammeln, ergeben ein köstliches Abendessen!

   Von Matrei besteigen wir wunderschön die beiden Zunige, den großen und den kleinen, klettern über den sehr netten Klettersteig auf die Rote Säule und erklimmen den hohen Lasörling. Teilweise ordentliche Höhenunterschiede helfen beim Training für Größeres. Nach einer Woche brechen wir hier die Zelte ab und wechseln nach Pinzolo/Carisolo. Ans Wetter angepasst erleben wir hier schöne Wanderungen. Das Highlight ist wohl die Besteigung der Cima Presanella, die nicht nur sehr lang, sondern zwischendurch auch relativ anspruchsvoll wird. Entschärft wird das Unternehmen jedoch durch recht neue Versicherungen und dadurch, dass es keinen Gletscher mehr gibt. Die Steigeisen und Pickel haben wir umsonst mit.

Zum Abschluss gibt es noch Brentafeeling: Der sehr gut besuchte, schöne Benini-Klettersteig beglückt uns an unserem schon wieder letzten gemeinsamen Tag.

   Nach ein paar Stunden Fahrt kommen wir wieder nach Ailefroide im Oisans. So vieles ist vertraut hier! Mit Wehmut betrachten wir das Denkmal für J. M. Cambon, der im Jahr 2020 tödlich verunglückte. Ihm verdanken wohl sehr viele Menschen nicht nur hier unzählige plaisiermäßig abgesicherte Routen. Ich hab einmal in unserem ersten Führer von hier nachgezählt: Allein im zu Fuß erreichbaren Bereich rund um den Riesencampingplatz kennen wir über 55 Mehrseillängenrouten zwischen 5b/c und 6b. Und wohl zwei Drittel wurden von Cambon erschlossen.

   Sehr geruhsame und entspannte Tage erleben wir hier. Sind bei einer Route beim Einstieg schon Leute, gehen wir eben zur nächsten. Scheint da noch nicht die Sonne rein, suchen wir sie halt ...

Wir blitzen auch wieder einmal bei einer Tour am Tete d'Aval ab - aber allein der Zu- und Abstieg sind in dem wunderschönen Gebiet lohnend für sich.

Für uns neu entdecken wir anschließend das Tal von Nevache, das einiges Potenzial zum Klettern hat. Wenn man genug zum Essen mit nimmt - der sehr einfache Platz in Fontcouverte bietet kaum was, ist aber sehr schön gelegen - und wenn es ein bisschen wärmer ist, locken uns unzählige erschwingliche Klettereien und schöne Wanderungen. Wir klettern hier nur "Dessine-moi un katsup" auf die Pavé du Chardonnet und sind begeistert vom Cerces-Fels, fest, steil und hart wie etwa am Tete de Colombe. Für eine andere Route ist es uns westseitig schon zu kalt...

   Auch das nächste Tal, das Vallée Étroite verheißt Schönes, doch auch hier hängt der Nebel zu lang zu tief, so dass wir dann noch - schon länger ins Auge gefasst - ins Susatal wechseln. Hier lernen wir drei neue Gebiete kennen, wir Alten würden eher sagen "Klettergärten", das heißt meist Einseillängenrouten. Die sind dafür aber umso schwerer. Seien es die am Gran Rotsa ober Susa, die besonders schön gelegen sind, seien es die bei Anticaprie oder die Platten von Borgone: Schön und herausfordernd für uns sind sie allemal. Die letzten Tage runden wir noch mit einem Besuch des hoch über dem Tal gelegenen Sacra di San Michele, das man ja jedes Mal von der Autobahn aus sieht, und mit einem Abstecher ins hübsche Susa ab, ehe es schon wieder ostwärts nach Hause geht. 

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Kommentare: 3
  • #1

    Tine (Dienstag, 06 September 2022 17:29)

    Schön dass auch Ihr wieder gut zurück seid. Wie man schauen und lesen kann, habt Ihr die darauffolgenden Wochen in bester Zweisamkeit gut genützt. Auch die Wochen davor waren wunderschön. Danke Euch für die gute Planung und aufmerksame Führung. Mit Euch unterwegs sein, machen die Erlebnisse unvergessen. L.G.T

  • #2

    G&G (Dienstag, 06 September 2022 17:53)

    Das freut uns!

  • #3

    Martha (Donnerstag, 22 September 2022 11:01)

    Viele schöne Stimmungen und tolle Natur habt ihr erlebt! Tolle Fotos!