Eigentlich hätte das schon im Vorjahr die nächste große Radreise nach dem Jahr 2015 werden sollen. Corona vereitelte den Plan. Heuer endlich gibt es keine Hindernisse!
Nach Ostern, sobald das Wetter es zulässt, am Georgitag geht's los in den Süden.
Es wird eine wunderbare Reise über 60 Tage mit unzähligen Begegnungen, sehr vielen nachhaltigen Eindrücken und einem freien, unbeschwerten, oft sehr einfachen Leben.
Der Weg führt uns von Graz ganz in den Süden Italiens, rund um Sizilien, über Sardinien und Korsika, schließlich durch das Etsch- dann Pustertal nach Kärnten, von hier mit einem Schwenk nach Norden zur Mur und diese entlang nach Hause.
Mit Lido di Venezia, Pellestrina, Stromboli, Lipari, Vulcano, Sizilien, Sardinien und Korsika
hüpfen wir tatsächlich von Insel zu Insel.
Aber der Reihe nach ...
Bis ins herz von italien
In den heimischen Bergen liegt noch Schnee. Bei den Temperaturen ist es angenehm zu fahren und flott kommen wir zum ersten Schlafplatz an der Hängebrücke Santa Lucia nahe Bleiburg. Ein einsamer, überdachter Platz - was will man mehr. Wir wussten ja, dass viele Campingplätze noch zu sind. Am nächsten Tag reihen wir uns in die vielen Radler und Läufer am Wörthersee ein, es ist Radler&Skatertag, die Süduferstraße ist autofrei. Teilweise über die Ciclovia Alpe-Adria geht's wie im Vorjahr mit Übernachtung in Gemona Richtung Portogruaro weiter - der vierte Tag ist verregnet und das Navigieren dadurch erschwert.
Stichwort Navigation: Zu Papierkarten, in Italien 400.000er, nehmen wir Google-Maps und Komoot auf dem Smartphone. Beide Apps haben ihre Vorteile - und auch Schwächen. Mal wird eine Autobahn empfohlen, dann ein Bergwanderweg, ein anderes Mal stehen wir nach einigen Kilometern vor einem verschlossenen Tor. Insgesamt helfen uns die beiden Apps jedoch sehr, einerseits einsamere Wege, andererseits gut durch Städte zu finden.
Zum Lido von Venedig und nach Pellestrina bringen Fähren, die häufig genug verkehren. Wir erreichen den schönen Ort Comacchio, dann noch interessanter das Podelta und die Valli di Comacchio, eine herrliche Lagunenlandschaft mit Salinen und reicher Fauna und Flora. Die ersten Flamingos sind zu sehen, das Radeln ein Traum bis auf die unzähligen Mücken, die ich zeitweise mit vollen Händen unter dem Leibchen hervor hole. Witzig, wenn der Weg plötzlich endet und man auf eine fast versteckte Rollfähre muss. Viel hat er nicht zu tun, der Fährmann, der uns für je 1€ über den Reno bringt. Diesem Fluss werden wir Wochen später bei Marzabotto wieder folgen und ihn nördlich von Bologna überqueren.
Heftig wird am Ende des Tages die Steigung nach Gabicce Monte, dafür ist der Campingplatz dort umso schöner. Das frühmorgendliche Fahren erleben wir mit der aufgehenden Sonne zur Linken. Eine herbe Enttäuschung bringt der Passo del Furlo - er ist unangekündigt gesperrt und wir müssen 18km Umweg mit viel Steigung in Kauf nehmen. Besonders wohl tut dafür der Empfang am Camping Rio Verde, wo wir als einzige Gäste gleich gefragt werden, ob wir was essen wollen. Der Kamin wird eingeheizt - ja, am Abend ist es noch sehr frisch - und extra für uns Pizza gemacht. Freilich: Wein gibt's auch! Weiter geht's nach Assisi. Am Rasttag hier kommen wir zufällig gerade recht zu einer Messe, der ersten seit sehr lange, zu danken haben wir ja sehr viel!
Ein Paar mit normal großen Falträdern aus Colorado, Peter und Laura, ist auch hier. Wir haben viel auszutauschen, später werden sie uns schreiben, dass der Regen im westlichen Teil Italiens dann schlimmer war als in Island.
Weiter radeln wir über Norcia in die Berge, auf die Hochebene von Castellucio, auch "Little Tibet" genannt. Nach einer Nacht im Freien erleben wir überaus herrliche Stimmungen und erreichen den Ort früh am Morgen. Leider ist dieser wie einige an der folgenden Abfahrt sehr zerstört durch Erdbeben.
Und schon sehen wir wieder das Meer.
in den süden des stiefels
Den Gargano zu sehen, war ausdrücklicher Wunsch Gertis. So gelangen wir von den touristisch stark verbauten Stränden plötzlich in die Einsamkeit und pure Natur. Weit über 1000 Hm strampeln wir, um dem "Orchideenweg" für eine Stunde per pedes zu folgen. Belohnt werden wir mit einer rasanten Abfahrt, so rasant, dass ich mir durch eine Fräskante einen Schleichpatschen zuziehe. Den bemerke ich eben erst am nächsten Tag...
Das Castel del Monte wollen wir natürlich auch gesehen haben. Dort sind Wohnmobile willkommen, Zelte aber nicht, also schlafen wir wieder einmal im Wald.
Der nächste Tag bringt eine neue Erkenntnis: Von wegen, Italien sei dicht besiedelt: 45 km radeln wir über eine großartige, unbewohnte Hochfläche, ohne auch nur eine Bar geschweige denn ein Geschäft zu finden. Und dann sind wir über Altamura schon in Matera. Gleich der erste Eindruck aus der Ferne ist überwältigend. Das Agricampeggio nimmt keine Zeltler, also buchen wir kurz entschlossen ein sehr günstiges Zimmer für 2 Nächte. Der nächste Tag gehört ganz der Besichtigung, wir wandern auch hinunter zum Fluss und die gegenüber liegende Seite hinauf für die beste Aussicht, wir vergnügen uns mit einer Pizza und finden auch ein Radlgeschäft für einen neuen Schlauch und Bremsklötze.
Durchs hübsche Alberobello, Ostuni und Brindisi - wegen der Gaskartuschen - kommen wir an einen schönen Strand nördlich von Lecce, wo wir schlafen. Lecce wird ohne Touristen am frühen Morgen besucht, gefrühstückt und weiter geradelt an die Westküste bis knapp vor Tarent.
Nach Tarent gibt's die größte Überraschung für uns: Die bislang guten Wege einmal links, dann rechts neben der Autobahn hören auf, es gibt nur mehr eine Schnellstraße, als Autobahn gekennzeichnet und natürlich für Fußgänger, Mopeds und Radler verboten. Komoot würde uns 40km (!) mit viel Steigung ins Landesinnere schicken, Google auf die Autobahn. Wir rätseln, ein hilfsbereiter Italiener bleibt stehen und erklärt uns fest überzeugt: Ihr müsst auf die Autobahn, das ist kein Problem. Ich versuche zu entgegnen, dass ich die Carabinieri fürchte, keine Strafe zahlen möchte. Er lacht und meint, die würden um die Zeit eh schlafen oder essen. Plötzlich kommt tatsächlich ein Auto mit Carabinieri vorbei. Der Hilfsbereite redet auf sie ein - und sie sagen zu unserer Verblüffung: Ja, fahrt nur! So kommt's, dass wir an die 30km auf einer Autobahn fahren, keiner hupt und durch den Pannenstreifen fühlen wir uns wohler als auf so mancher Landstraße.
Über den Apennin erreichen wir die Westküste Italiens. Sehr entgegenkommend dürfen wir auf einem eigentlich noch nicht geöffneten Platz übernachten, "zahlt, was ihr wollt."
Von Tropea aus leisten wir uns einen eintägigen Bootstrip mit sehr informativer Reisebegleitung zu den äolischen Inseln Stromboli, Lipari und Vulcano. Auf Letzterer gehen wir auch zum ersten Mal ins Meer schwimmen - und das nur, weil uns die unterseeischen heißen Quellen locken.
Und schon pedalen wir einen letzten Tag am Festland, am Capo Vaticano vorbei, hinauf und hinunter und kommen geradewegs ohne jede Wartezeit auf die Fähre nach Messina. 3€ pro Person samt Fahrrad - sagenhaft günstig.
sizilien unten rum
Für uns ist das die Insel der Gegensätze. Einerseits ist die Landschaft grandios, der Ätna lacht her, das Meer blitzt, die Menschen sind freundlich. Andererseits haben wir noch nie so große Flächen mit Plastikgewächshäusern gesehen wie hier, auch nicht in Südspanien oder Kreta. Ich weiß, hier wächst "unser" Gemüse und Obst. Aber darauf kann ich gerne verzichten, wenn ich das sehe. Teilweise ist sogar der Wein unter Plastik.
Am ärgsten aber: War es im Süden des Festlandes schon schlimm mit dem Müll - das hier übertrifft alles, was wir bisher kennen. Selbst in Bolivien gab es das nicht. Klein und groß in jeder Form verzieren Unmengen nicht nur Straßenrand und Felder, jede Nische an der Straße, manche Straßenkreuzung ist voll mit lastwagengroßen Fuhren an Dreck. So manche Wiese sieht auf den ersten Blick aus, als würden dort Flaschen wachsen. Und dazu passend gibt es keine Mistkübel, selbst die Geschäfte der gleichen Ketten, die im Norden natürlich wie bei uns Mistkübel haben - man bekommt ja ständig die Kassazettel aufgenötigt - haben hier nichts. Das leistet der Verdreckung natürlich Vorschub.
Und andererseits: Der Platz, von dem wir den Ätna mit den glühenden Lavaströmen sehen, ist sehr schön. Wir treffen ein kanadisches Paar, das in einem Freijahr mit den 3 Kindern Europaurlaub macht - mit Rädern. Nur ein Kind fährt selbst, das älteste. Es wird auch vom Vater unterrichtet, seit Corona ist das in Kanada ganz leicht. Und die abendliche Matheaufgabe darf dann ich als Lehrer kontrollieren. Der Kleine will noch diskutieren, ob 3 + 5 wirklich 8 oder eher 9 ist! Ich beharre auf "huit".
Bei Marina di Modica erreichen wir mit rund 36° Breite den südlichsten Punkt unserer Reise, südlicher als Tunis.
Hierher, genauer nach Avola, passt auch das Schmankerl von Erich: Der Nero d'Avola ist kein billiger Tischwein, obwohl er so ähnlich klingt wie "Vino da tavola" sondern ein guter, weit verbreiteter Tropfen aus dieser Gegend.
Wir sind begeistert von Syrakus: Die antiken Ausgrabungen, die Arteusa-Quelle, die ihr Süßwasser durch einen untermeerischen Zufluss bezieht, die Altstadt auf der Halbinsel - und der äußerst radfahrerfreundliche Zeltplatz. Auch Agrigent mit dem Tal der Tempel beeindruckt.
Schließlich gelangen wir über Menfi nach Norden nach Sferracavallo, wo wir einen Tag abwarten, geht doch die Fähre nach Cagliari nur einmal wöchentlich.
sardinien im Westen
Von Sardinien kennen wir bisher nur einen Teil im Nordosten. Jetzt kommen wir nach langer Fährfahrt in Cagliari an, finden gleich die richtige Gasse, haben aber Schwierigkeiten, zwischen Tischen und Sesseln von Lokalen den Eingang zu unserem Quartier zu finden und dann mit Rädern und Gepäck hinein zu kommen. Wir tragen alles einzeln eine steile Treppe hoch, dort ist genug Platz in einem Vorraum. Frisch gemacht im sehr komfortablen Zimmer stürzen wir uns dann noch ins Nachtleben.
Und am folgenden Tag geht's los in den rauen Südwesten. Durch großartige Landschaft kommen wir, vorbei an einem ausgestorbenen Bergwerksdorf - zur Blütezeit lebten und arbeiteten dort 5000 Menschen - zur Costa Verde: Ein Traum in Grün und Blau. Die etwas abenteuerliche Straße mit zweimaliger Bachdurchquerung leitet dann die Westküste entlang zu Is Arenas. Dort treffen wir meine Schwester Notburga und Walter, mit denen wir einen netten Tag verbringen, viel reden, gemeinsam kochen. Nur zum Schnorcheln ist es hier für Notburga leider nicht so interessant.
Frühmorgens schauen wir uns dann S'Archittu, den weithin bekannten Natursteinbogen an und erreichen am Abend Fertilia bei Alghero. Am nächsten Tag plündern wir ein Sportgeschäft in Sassari für neue Taschen, Smartphone Halterung und neue Schuhe und strampeln über das außerordentlich hübsche Castelsardo an den Strand. Dann noch ein letztes Highlight in Sardinien: In der Früh sind der Fluss und die heiße Quelle von Casteldoria verwaist, was uns natürlich nur entgegen kommt. Das stets sehr frühe Aufstehen, meist gegen 5 mit Abfahrt zwischen halb 6 und 6 hat überhaupt unbestreitbare Vorteile: Kühl ist's, kaum Verkehr, kaum Touristen.
Schon am Nachmittag die Fähre nach Korsika: Fahrzeit 1 Stunde, Preis fast gleich wie für die 12 Stunden von Palermo nach Cagliari.
Korsika, wo es am schönsten ist
Es wird in etwa das 12. Mal sein, dass wir diese Trauminsel bereisen. Mit dem Fahrrad ist es Neuland. Damit es uns nicht langweilig wird, fahren wir nicht die rund 170km an der Ostküste, sondern fast 3mal so viel an der Westküste. Manch eine Gegend, etwa südlich von Ajaccio, ist auch für uns neu. Es ist gottlob viel weniger los als im Sommer und der Duft der Macchia im Frühling unvergleichlich. Am Olmeto Plage nahe Propriano verbringen wir einen Tag am Meer. Hier herrscht lustiges Treiben mit vielen Kindern, in Deutschland sind ja noch Pfingstferien.
Dann folgen 3 härtere Tage mit jeweils über 100km und deutlich über 1000 Hm. Selbst schuld, wir wollen es ja so! Die Stationen sind Cargese, Calvi und Bastia. Ein morgendliches Frühstück in Piana, die Jause in den Calanques, das Radeln bei Sonnenaufgang - unvergleichliche Eindrücke bieten sich uns. Besonders schön ist auch die Fahrt über die Bocca di Vezzu im Désert des Agriates.
Nach Bastia zu gelangen, ist noch einmal eine kleine Herausforderung, stehen wir doch vor der vierspurigen Schnellstraße, wo Rad fahren verboten ist. Diesmal hilft Komoot, kleine Straßen zu finden, so dass wir zum Strand von Biguglia gelangen.
San Damiano bei Bastia: Hier half man uns so nett vor 2 Jahren zu Coronatests, hier gibt es einen sehr gut sortierten Laden (mit gekühlten Getränken!) - und seit neuestem: Man checkt am Terminal selbst ein. Platz aussuchen, Daten eingeben, bezahlen - alles elektronisch.
Einem herrlichen Tag am Strand, am Meer, folgt dann frühmorgens die Fahrt zum Fährhafen, die uns versteckt und überraschend auch an den alten Hafen führt, einem Juwel. Wie immer sind wir viel zu früh bei der Fähre, dafür erleben wir auch einen weiteren großartigen Sonnenaufgang.
Es ist natürlich praktisch, dass all diese Buchungen sehr bequem vom Smartphone aus zu tätigen sind. Sicherheitshalber ein backup auf Gertis Smartphone, und das war's schon.
durch oberitalien in die heimat
Das Schiff bringt uns zu Mittag nach Livorno, und es ist gut Zeit, die 25 km nach Pisa zu strampeln. Ein netter Platz passt für die kurze Stadtbesichtigung.
Schließlich durchqueren wir wieder völlig unbekanntes Land, gelangen über Montecatini Terme und Pistoia zur Passstraße Passo della Collina. Erst ganz oben sehen wir im Schweiße unseres Angesichts das Fahrverbot für Radfahrer im Tunnel. Nach so viel Höhenmetern nicht mit uns! Wir fahren weiter. Das Problem: Es gibt eine ampelgeregelte Einbahn im Tunnel und wir sind nicht schnell genug für eine Grünphase. Wir haben beide Blinklichter hinten, eine Beleuchtung vorn, dennoch bleibt ein ungutes Gefühl. Aber auch das überleben wir und kommen leicht genervt nach einem kräftigen Wiederanstieg in Suviana an. Ein Bad im See, ein gutes selbst gekochtes Essen und die Welt schaut wieder anders aus.
Vorbei an Marzabotto - Schauplatz eines der schlimmsten Kriegsverbrechen in Italien durch die deutsche Wehrmacht und die SS, befehligt vom Österreicher Walter Reder - zockeln wir nach Bologna. Das schaut am besten von oben aus, vom Asinelliturm. Aber wie kommt man da rauf? Ausschließlich so: QR-Code scannen, online ein Zeitfenster reservieren, mit Kreditkarte bezahlen. Durch die Wartezeit haben wir die Möglichkeit für einen kleinen Stadtbummel. X-mal sind wir "durch" Bologna in Richtung Korsika gefahren, angeschaut haben wir es uns noch nie. Und es gefällt uns gut, ähnelt mit der Altstadt unserer Heimatstadt Graz, zumindest aus der Vogelperspektive.
144 km steuern wir als nächstes der Stadt von Julia und Romeo zu. Anfangs geht's vielfach auf Radwegen und gut zu finden raus aus Bologna bis zum Po. Auf der Suche nach dem Campingplatz verfahren wir uns ganz zuletzt, werden steil hinauf und wieder runter geleitet - und wieder hinauf. Am Ende eines langen Tages leicht zermürbend. Der Platz an der alten Burgmauer in Verona ist aber schon eine rare Besonderheit, ausnehmend schön und beschaulich.
Ab hier die Etsch entlang mit Zwischenstopp in Loppio gibt es wieder E-Bike-Fahrer und -Fahrerinnen, die wir in ganz Süditalien und auf den Inseln kaum trafen. Dort grüßten die vielen Rennradler stets freundlich und mit hochgerecktem Daumen.
Ein kurzer Aufenthalt am Kalterer See, ein netter Stopp im untersten Antholzer Tal mit ehrfürchtigem Blick zum Hochgall, schon gelangen wir endlich nach Österreich und die Drau entlang nach Greifenburg, wo uns im "Fliegercamp" die Gleitschirme quasi um die Ohren fliegen. Plötzlich wird überall Deutsch gesprochen, ungewohnt ist das.
Damit die Runde noch was Neues bringt, ziehen wir unsere Linie dann über knackige Steigungen ins schöne Gmünd, ab Kremsbrücke stetig steigend nach Innerkrems und ins Schönfeldtal. Und schon fahren wir ein letztes Mal zünftig ab zur Mur.
Einmal wird bei Kendlbruck noch wild geschlafen, weiter strampeln wir bis zum besten Campingplatz unserer Reise, der Murinsel bei Großlobming. Preislich fair, super ausgestattet - hier könnte man es länger aushalten. Wir genießen den letzten Abend, unterhalten uns mit einem holländischen Paar, das die Radreise in den Süden erst vor einer Woche in Prag begonnen hat und plaudern über viele Radler-Feinheiten.
Mit doch auch ein bisschen Wehmut führt uns die letzte Etappe schließlich unerwartet trocken zum Eis in Frohnleiten und - nach etwa 4800km in 47 Fahrtagen - bis Graz, wo Georgs Mutter zu unserer Freude zum Essen einlädt.
italien
Immer rücksichtsvolle Autofahrer.
Trotz früher Morgenstunde fast überall in einer Bar ein Kaffee und "Cornetto alla Crema".
Allerorts freundliche und hilfsbereite Menschen.
Lange nicht so heiß, wie man vermutet.
Interessante Kulturschätze und antike Ausgrabungen.
Einsamkeit pur weithin - obwohl das Land insgesamt doppelt so dicht besiedelt ist wie Österreich.
Niemals Langeweile!
G&G (Mittwoch, 22 Juni 2022 21:46)
Vielen Dank für euer Interesse und die Rückmeldungen
Erich Lindner (Mittwoch, 22 Juni 2022 21:23)
Habe mit Spannung auf euren/deinen Bericht gewartet, und das Warten hat sich gelohnt. Eine grandiose Route geplant und toll geschildert. Offenbar kein Unfall passiert und keine Erkrankung. Das macht die Fahrt in eurer Erinnerung sicher auch besonders. Einige Streckenabschnitte kenne ich auch aus der Sattelhöhe, manchmal auch in der Gegenrichtung. Schön, euch wieder gesund zu Hause zu wissen.
Ganz liebe Grüße aus Salzburg Erich
Tine (Mittwoch, 22 Juni 2022 20:56)
Unfassbar, was Ihr geschafft habt. Neben all den Strapazen noch Kraft für Kultur und den Besonderheiten der Insel. Was macht das mit einem? Bleibt man da wie G.u.G. vor der Abfahrt? Spannend! Meine Hochachtung!
Erich Lindner (Donnerstag, 26 Mai 2022 08:57)
Ich glaube, Euer Foto von Avola zeigt genau jene Stelle, wo auch wir (geführte Gruppe) im Radldress ans Meer gegangen sind (2010). Da fällt mir ein, dass ich immer geglaubt habe, Nero Tavola sei ein gemeiner roter Tischwein. Seit ich aber eben in Avola war, weis ich, daß ein nero d'Avola ein ziemlich edler Tropfen sein kann.
Ich hoffe, ihr habt davon genossen. Weiter gute und sichere Fahrt.
Bin in Gedanken oft bei euch.