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Vom Hochkar zum Ötscher

 

   Vor drei Jahren, als wir um Lunz unterwegs waren, fiel uns zum ersten Mal der Übergang vom Hochkar zum Ötscher auf.

Er wird "Alpintour" genannt.

 

Bei dem - zumindest angesagten - strahlenden Wetter sollte es passen. Ich bin allein, Gerti schont sich für Korsika. 

 

Ein bisschen Logistik ist jedoch notwendig, damit ich die Tour in meinem Stil machen kann...

Wasser gibt es keines zwischen Hochkar und Herrenalm, wie komme ich zurück, wo übernachte ich? Sicherheitshalber nehme ich Schlafsack, Matte, Biwaksack und 3l Getränk mit.

Ich starte nach Lackenhof, stelle das Fahrrad an die Talstation der Lifte, die eh nicht in Betrieb sind, und fahre weiter mit einem Stopp zum Jausenkauf in Göstling zur Mautstelle der Hochkar-Straße. Freundlich sagt mir eine Frau, wo ich das Auto abstellen darf. Und dann geht's los. Erstes Ziel ist das Hochkar, es ist inzwischen 10 Uhr, aber noch sind keine Leute unterwegs. Ab der Schmalzmauer wird's ein richtiger Wanderweg und der zieht anregend über viele Gipfel und Gipferln, wie etwa Geißhöhe, Ringkogel, Schwarzkogel und Gamskogel. Nahe dem Tremelsattel jausne ich ausgiebig und halte ein Mittagsschlaferl, ehe es - vorbei an widersprüchlichen Wegweisern - über den Hochkirch, den Sperrriedel und den Rauen Kamm landschaftlich hervorragend auf den Dürrenstein geht. Gottlob ist es doch bei weitem nicht so spät, wie mich die Wegweiser vorhin befürchten ließen. Die Idee jedoch, vielleicht hier zu übernachten, verwerfe ich wegen des aufkommenden Windes und weil ich doch nicht mehr genug zum Trinken habe. So kommt mir die Herrenalm mit dem Getränkedepot und dem gemütlichen Dachboden mit Matratzen in einer Nebenhütte  sehr gelegen. Danke an die Wirtsleute!

 

In der Nacht legt der Wind ordentlich zu und wird zum Sturm. So bin ich froh, dass der Weg am folgenden Freitag schnell in den Wald führt. An der Straße nahe Langau entschließe ich mich, den Rucksack zu deponieren. Ein sehr ausgiebiger Schluck aus der Flasche muss reichen. Ich packe nur 2 Schokoriegel, die Windbluse sowie Haube und Handschuhe ein und trotte los. So ist's gleich angenehmer und die Aussicht, ohne Rucksack zu radeln ist auch verlockend.  Recht flott gelange ich zum Ötscherschutzhaus, bald danach brauche ich wegen des Windes doch alles zum Anziehen und schnell bin ich auf dem Gipfel. Ausgerechnet dieser ist in Wolken. Runter geht's noch schneller und dann steht mir nur mehr die 30km-Radfahrt bevor.

Bei dieser spüre ich dann aber doch jede kleine Gegensteigung. Komisch, nicht? :))

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Kommentare: 2
  • #1

    Sonnenblume (Mittwoch, 20 Juli 2022 14:03)

    Hallo lieber Georg und liebe Gerti, so schöne Berichte die ihr auf eurer Website veröffentlicht!!
    Weißt du noch wie lange du vom Hochkar zur Herrenalm gebraucht hast? :)
    Die Alpintour schaut wirklich sehr einladend aus - möchte sie demnächst auch mal in Angriff nehmen :)
    Alles Liebe

  • #2

    G&G (Mittwoch, 20 Juli 2022 15:00)

    Hallo Sonnenblume, es freut mich, wenn dir unsere Berichte gefallen.
    Vom Hochkar zur Herrenalm war ich 8:40 unterwegs.
    Liebe Grüße