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Wandern und Klettern in den Südwestalpen

Monte Emilius
Monte Emilius

 

 

Unterwegs ohne Jim! Er beschäftigt unsere Gedanken und Gespräche und wir hoffen, dass seine neuen Hüften ihn zu neuen Höhen befähigen.

 

Los gehts in Mombarone, Zielen im Aostatal teilweise auch mit Sepp folgt der Monviso, ehe wir uns nach zwei Wochen im Val Maira trennen. 

 

Dann heißt's nochmals zwei Wochen klettern und wandern zu zweit zuerst im Maira-, dann im Durancetal.

Paradiso: La Tresenta, Ciarforon, Becca di Monciair
Paradiso: La Tresenta, Ciarforon, Becca di Monciair

Zum Eingehen ist der Colma di Mombarone wie geschaffen und wir bedauern nur, dass die Fernsicht nicht gut ist. Der nächste Berg ist schon ein Dreitausender, der Mont Glacier in herrlicher, einsamer Gegend. Wider Erwarten kommen wir im Nebel bis zum Gipfel und erst spät beim Abstieg holt uns der Regen ein. 

Sepp kündigt sich an und zu nunmehr sechst gehen wir ein eher großes Ziel an: Den Monte Emilius, gut 2000 Höhenmeter, ein netter Gipfelgrat, ein fordernder Gegenanstieg - das ist schon viel, gerade auch für Sepp, der erst spätabends in Pila ankommt und schon frühmorgens wieder los muss. 

Anschließend reisen wir nach Pont, wo wir zwei wunderschöne Bergtouren in unvergleichlicher Landschaft unternehmen. Wir sind gar nicht unfroh, uns nicht in die Massen, die Richtung Paradiso gehen, einreihen zu "müssen" - wo wir gehen, etwa La Tresenta, sind wir allein. Sepp, der noch nicht oben war, geht über den Klettersteig auf den 4000er und trennt sich  anschließend wieder von uns. 

Lago Grande di Monviso
Lago Grande di Monviso

 Mit dem Monviso vom Pian del Re aus gelingt uns dann ein wahres Highlight. Wie so oft gibt es zuerst die große Ernüchterung. Am geplanten Camping ist für uns kein Platz mehr. Umso erfreuter sind wir, dass wir ein sehr schönes Platzerl am Pian della Regina bekommen. So muss nur mehr das Wetter passen, und das tut es. 

Anfangs mit Stirnlampen gehen wir bei beeindruckender Morgenstimmung an der Hütte und dem Viso-See vorbei, steigen über die Versicherungen hoch und dann geht's über das lange Blockfeld bis - welch eine Überraschung, da gibt's kein Schneefeld mehr.  Vor wenigen Jahren hatten wir dafür sogar Steigeisen dabei, zwar überflüssigerweise aber immerhin, Schnee war da noch im Herbst.

Gerti und Christl weisen uns den Weg, Tine, Franzi und ich gehen durch's Seil verbunden weiter. Die paar Leute, die heute auf dem Berg sind, kommen uns schon entgegen und so gibt es nirgends Stau. Der Tag wird lang und nach rund 15 Stunden sind wir dann erlaubterweise müde. 

Mont Eighier
Mont Eighier

Christl, Franzi und Tine kommen heuer erstmals im Sommer ins Val Maira, Gerti und ich können schon vorschwärmen, wie schön es hier ist. Auch die Überraschung, dass der riesige Zeltplatz im Talschluss dauerhaft, der bei den Sorgenti del Maira vorübergehend geschlossen ist, hält nur kurz. An der Ponte Marmora finden wir einen schönen Fleck, um die restliche gemeinsame Zeit zu erleben. Es zieht uns auf den Monte Chersogno, rund um den Provenzale und dann noch auf den Dronero über den Klettersteig - und schon ist die schöne, harmonische Zeit zu fünft um.

Gerti und ich kommen jetzt zum Klettern, etwa erstmals auf die Rocca la Meja. Hier muss ich mich beim Weiterweg nach der anregenden Kletterei ordentlich zusammenschimpfen lassen, weil ich mit Stöcken unterwegs bin. Der Mann, der im schottrigen Gelände zwar ohne Helm und nach meinem Dafürhalten reichlich unsicher unterwegs ist, scheint genau zu wissen, was ich falsch mache. Einerlei!

Eine landschaftlich beeindruckende Fahrt bringt uns dann über die Berge ins Val Varaita und weiter ins Durancetal, nach La-Roche-de-Rame. 

Hier können wir wieder nach Herzenslust klettern, es gibt genug in allen Schwierigkeitsbereichen. Besonders gefällt uns wieder die Gegend um den Tete de Gaulent und der Tour de Gaulent. Lang und für eine 4c (ich  brauche gar einen Haken) gar nicht so leicht ist der Weg auf den Gipfel - nur 3 verwegen ausgesetzte Abseilfahrten kurz ist der Abstieg. Und das Gebiet um die Tenailles, an dem wir schon viele Jahre unwissend vorbeigefahren sind, wird uns sicher wieder sehen: Bester Fels, starke Routen und eine tolle Landschaft. Einzig die Anfahrt ist ein bisserl ruppig. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Tine (Donnerstag, 02 September 2021 19:51)

    Die Freude ist groß, wenn man die Rückschau auf besondere Tage und Wochen genießen kann. Danke für die vielen schönen Bilder! Zauberhafte Blumen-Photos. Eure Kletterunternehmen sind staunenswert!

  • #2

    Georg (Donnerstag, 02 September 2021 20:00)

    Danke fürs Lob. Es war schon eine großartige Zeit!