Wir lassen uns die Freude durch freilich verständliche Verbote nicht nehmen und räumen die Sitze aus unserem Auto, packen ein bisschen was zum Kochen, dazu Matten und Schlafsäcke ein und starten früh auf den Maltaberg. Dort erhaschen wir einen der letzten Parkplätze und staunen nicht schlecht über die weit über 50 Leute, die zum Faschaunereck streben.
Ein älterer Mann fragt uns, wo wir hin wollen. Reitereck, ganz hinauf? Das sind ja 1200Hm. Wir nicken..
Hier sind deutlich weniger Menschen unterwegs, der steile Gipfelhang ist ganz fein. Und kurze Zeit später ...
... sitzen wir schon im Aperen trocken unter einem Baum, genießen die Fernsicht in die Julischen und nippen an einem Kaffee.
Uns geht nichts ab: Wir kochen wie es sich gehört Kärntner Kaspressknödel, und als die Sonne untergeht, kriechen wir in unsere Schlafsäcke. Zwei Partien Schach, ein, zwei Glaserl Rotwein, einige Zeit zum Lesen.
Beim ersten Morgenlicht fahren wir am darauffolgenden Sonntag los und nehmen zunächst die 4 Fahrverbotstafeln an der Mautstelle zur Kölnbrein-Hochalpenstraße ernst. Während wir gemütlich unser Frühstück kochen, fährt ein Wagen nach dem anderen ohne auch nur zu zögern hinauf. Also machen wir es genauso und müssen dann fast froh sein, neben der Straße noch einen Parkplatz zu finden. Die meisten Tourengeher stapfen nach links in Richtung Hochalmspitz. Wir zweigen nach rechts ab und sind praktisch allein. Ein herrlicher Tourentag wird das auf dem Mittleren Sonnblick, genau 3000m hoch und damit der östlichste 3000er der Alpen überhaupt. Nach der berauschenden Fahrt über die Gipfelflanke kommen sechs Skifahrer vom Großen Sonnblick, 3030m. Einer schwingt direkt neben uns ab, schaut die sehr hellblonde Gerti ehrfürchtig an und sagt: "Meine Bewunderung! Ich hab größte Hochachtung vor IHNEN, dass SIE da hinauf gegangen sind." Was die Haarfarbe nicht alles bewirkt...
Diesmal finden wir direkt an der Maltatalstraße einen guten Parkplatz, leider um 15 Uhr schon ohne Sonne.
Nach einer wieder sehr angenehmen Nacht geht es heute auf die Tandlspitze. Wir sind ganz allein, der Schnee vom Feinsten: Schattseitig Pulver, sonnseitig Firn und durch den Wald eine optimal angelegte Forststraße.
Nach drei herrlichen, sonnigen Tourentagen gibts unterwegs an der Autobahn einen selbstgebrauten Kaffee, dazu selbst gekaufte Nussschnecken und um 17:00 sind wir wieder daheim.
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